Heinrich Adam Neeb
(Ein Wegbereiter für den klassischen Männerchorgesang.)
Geboren am 11.Dez.1805 als Sohn des hiesigen Adam Neeb, welcher Organist und Stiftslehrer an der evangelischen Marienstiftskirche in Lich war. Sein Schulbesuch wurde von seinem Vater durch zusätzlichen musikalischen Unterricht unterstützt.
Am 20. Okt. 1820, er war gerade 15 Jahre alt, trat er in die Ev. Landesschul-lehrer-Schule in Friedberg ein. Seinen Abschluss erlangte er am 05. Jan. 1824. Von Friedberg war er mit einem guten Zeugnis, welches mit dem Zusatz der „Besonderen Begabung für Musik“ versehen war, zurückgekehrt. Jetzt über-nahm er einen vorhandenen gemischten Chor, den „Singverein“ in Lich und gab ihm im Verlauf seiner Dirigententätigkeit, die noch heute bekannten hand-schriftlichen Statuten, die später auch vom Cäcilienverein Lich übernommen worden sind.
Im Jahre 1827 entstanden seine ersten Kompositionen während seiner Organistenausbildung bei Herrn Winkelmeier in Worms, der ihm ebenfalls ein gutes Zeugnis ausstellte.
Mit dem Jahre 1830 begannen seine Wanderjahre, im Verlaufe derer er in Paris den ersten „Deutschen Männergesangverein Germania“ gründete. 1831 wurde er in Frankfurt am Main ansässig und gleichzeitig nahm er noch Unterricht bei dem Klaviervirtuosen Aloys Schmitt.
1835 gründete er seinen ersten Chor in Frankfurt, die „Liedertafel“, bei der er dann eine 20 jährige Dirigententä-tigkeit ausübte. Zu dieser Zeit wuchsen seine Fähigkeiten große Massenchöre zu dirigieren, wie beim Ersten Deutschen Sängerfest 1838 in Frankfurt. Seine Komposition dazu war der Festgruß „Willkommen“. Weitere Höhepunkte für Ihn waren das „Feldbergfest“ 1844, sowie die „Schillerfeier“ 1859 in Offenbach, wozu er die Kantate „Die Worte des Glaubens“ (Schiller) komponierte und mit Orchester und 300 Sängern aufführte. Eine Steigerung hatte er 1861 in Nürnberg erleben dürfen, als er 5000 Sänger beim dortigen Sängerfest dirigierte.
Seiner Vaterstadt Lich gab er bei dem 3. Deutschen Sängerfest 1863 die Ehre, als er als Festdirigent für 4 Wochen aus Frankfurt nach Lich angereist war. Er verfasste hierzu die Komposition „Wahrheit, Freiheit, Liebe“, die er mit 400 Sängern, die in Lich Quartier genommen hatten, zur Aufführung brachte.
Die Ehrungen die Ihm nach seinem Ableben am 18. Dez. 1878 in Frankfurt dann zuteil wurden, fanden auch in Lich ihren Niederschlag. Der Frankfurter Gesangverein die „Liedertafel“ hatte zu seinem 106 Geburtstage dem 17. 01. 1911 am Geburtshaus in Lich, Oberstadt 5 – Ecke Seelenhofgasse, eine Erinnerungstafel anbringen lassen. Der Wortlaut der Inschrift lautet: Ihrem verdienstvollen Dirigenten und Ehrenmitglied Heinrich Neeb in dankbarer Verehrung.
Eine weitere große Ehrung wurde dem Komponisten und Sängerführer, an Pfingsten dem 5. Juni 1938 in Lich zuteil. In Verbindung mit dem 100 jährigen Jubiläum des M.G.V „Cäcilia“ erfolgten die Einweihung des Denkmales vor der ehemaligen Post und die Umbenennung der damaligen Bahnhofstrasse in Heinrich-Neeb-Strasse. Dieses Denkmal wurde auch durch Spenden des M.G.V. Cäcilia, sowie von Licher Firmen und Privatpersonen von der Stadt Lich errichtet. Zur Feierstunde erklangen u.a. die von Heinrich Neeb komponierten Lieder, wie das „Nachtwächterlied“ und das „Willkommen“.
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